Die ersten Anfänge
Es gibt widersprüchliche Meinungen, wann nachweislich die erste Hundeausstellung stattfand.
Bereits im Jahre 1775 organisierte der Jäger John Warde außerhalb der Jagdsaison Jagdhundeausstellungen, versuchte damit, den Kontakt mit anderen aufrecht zu erhalten, die seine Liebe zum Foxhunting teilten.
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in vielen Gasthäusern Londons sogenannte »Pits«, in denen beispielsweise Wettbewerbe mit Hunden zum Töten der Ratten veranstaltet wurden. Solche Konkurrenzen regten die Wettinstinkte an, zweifelsohne fanden in bestimmten Baulichkeiten wie etwa der Westminster Pit auch Hundekämpfe statt.
Als 1835 solche barbarischen Veranstaltungen gesetzlich verboten wurden, entstand die Idee, Hundeausstellungen durchzuführen. Ausstellungshunde nannte man dabei Fancy Pets.
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen englische Hundezüchter, sich regelmäßig zu treffen, die Qualität ihrer Hunde zu vergleichen. Anfänglich dienten diese Treffen rein der gegenseitigen Information, später entwickelten sie sich aber immer mehr zu organisierten Wettbewerben. Im Juni 1859 wurde in Newcastle-upon- Tyne eine sehr gut organisierte Geflügelschau abgehalten, angeschlossen waren erstmalig zwei Klassen für Hunde, eine für Setter, die andere für Pointer.
Die treibende Kraft hinter diesen Neugründungen war Mister Pape, ein ortsansässiger Büchsenmacher. Im November 1859 veranstaltete Richard Brailsford in Birmingham eine Hundeausstellung, die bis auf den heutigen Tag als Birmingham National fortgesetzt wird. Eine ideale Grundlage zur Verbesserung des Zuchtmaterials ist regelmäßiger Wettbewerb, wobei die besten Exemplare der Rasse von erfahrenen Hundekennern bewertet werden. So hatten die Hundezüchter im vergangenen Jahrhundert eine erstklassige Idee, die in heutiger Zeit international zu einer sehr populären Freizeitbeschäftigung wurde.
Die ersten englischen Hundeausstellungen befaßten sich mit Jagdhunden – Vorstehhunden, Laufhunden und Terrier – aber bald kamen immer mehr Hunderassen dazu, natürlich auch die sehr populären Kleinhunderassen, die einzig und allein als Familienhunde und zum persönlichen Vergnügen gehalten werden. Es ist interessant, über die ganze Zeit wurden Hundeausstellungen von allen Gesellschaftsschichten besucht, und bis zum heutigen Tage gehören diese Veranstaltungen zu den alle Klassen überspannenden Hobbys.
In den ersten Jahren hielten die Züchter der Arbeiterklassen ihre Wettbewerbe in den Hinterhöfen von Brauereien und Gaststätten ab, während der Adel ähnliche Veranstaltungen in entsprechendem Umfeld organisierte. Heute haben alle Klassen zusammen gefunden.
Im Jahre 1873 wurde der British Kennet Club gegründet, im Juni des gleichen Jahres veranstaltete er im Crystal Palace London seine erste Ausstellung. Heute ist Cruft’s Hundeausstellung die herausragende Ausstellung in England und der gan- zen Welt. Unser Bild zeigt den Best in Show Win-ner 1991, Clumber Spaniel Ch. Raycroft Socialite.
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